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Babylon Berlin zeigt Aspekt der Arbeit der "Roten Hilfe" 1929

Die Grundidee der internationalen Roten Hilfe war 1921 eine alternative internationale Solidaritätsorganisation von unten. Ein „proletarisches Rotes Kreuz“ eine internationale die von den Menschen, nicht von den Staaten ausgeht. Heute gibt es vielfältige internationale Hilfsorganiationen, die Rote Hilfe unterstütze aber gezielt diejenigen, die sich für eine fortschrittliche Gesellschaft und Aufklärung engagierten. Sie sollte auch die Isolierung der SU überwinden.
Die Rote Hilfe war überparteiisch, solidarisch, fortschrittlich und von den Werktätigen geprägt. 1933 hatte die Rote Hilfe 530.000 Mitglieder von denen 119.000 der KPD und 15.000 der SPD angehörten. Die 1924 gegründeten Roten Hilfe Deutschlands (RHD). 1925 übernahm Clara Zetkin den Vorsitz von Wilhelm Pieck. Kampagnen der RHD wurden von Albert Einstein, Kurt Tucholsky, Käthe Kollwitz, Heinrich Zille, Heinrich Mann und anderen unterstützt. Die ab 1933 illegale Rote Hilfe Deutschlands wurde 1935/36 von der Geheimen Staatspolizei (Gestapo) zerschlagen; im Ausland setzte die Rote Hilfe ihre Arbeit fort.
Bereits in den ersten Folgen der Serie kam am Rande des Geschehens die Arbeit der Arbeitervereine und der KPD in der beliebten deutschen TV Serie vor. Es wurde ein Massaker gegen Arbeiter- und Arbeiterinnen wiedergegeben. Die Vertuschung wurde lapidar dargestellt, wahrscheinlich entspricht dies, der damaligen Wahrnehmung der Bürgerlichen bis heute. Nun kam in Staffel 3 die "Rote Hilfe" vor, damals ein Verein der extrem mitgliederstark war, sich um die Familien von Arbeitern kümmerte. Die Rote Hilfe war eine Art spartakistischer unreligiöser Gemeinde, Solidarität war die Parole, die einzige Großgemeinde die weltanschaulich gegen Kapitalismus war.  Gezeigt wird hier in der Serie ein Anwaltsbüro, die Rote Hilfe war ungleich mehr, sie war eine von Arbeiterkultur geprägte Massenorganisaton. Sie wurde von den Nazis aufgelöst. In der BRD wurde sie seit Wiedergründung 1968 kriminalisiert. Zwar hat die Rote Hilfe sich Respekt und Anerkennung erarbeitet, allerdings ist es der Roten Hilfe in der Bundesrepublik bis heute nicht gelungen die Verwurzelung unter den Massen zu erreichen, wie es die RHD damals hatte.
Das Göttinger Hans-Litten-Archiv würdigt das große Verdienst der Filmemacherinnen und Filmemacher von „Babylon Berlin“, erstmals in der Geschichte der Bundesrepublik ein Millionenpublikum auf den engagierten linken Anwalt Hans Litten aufmerksam gemacht zu haben – und das in vorzüglicher Art und Weise. In der 22. Folge der populären Fernsehserie „Babylon Berlin" wurde dies ausgestrahlt.
Die Rote Hilfe erklärte 1923 den 18. März (Pariser Kommune) zum „Internationalen Tag der Hilfe für die politischen Gefangenen“ und hielt diesen bis zu ihrem Verbot durch die Nationalsozialisten 1933 ab.
 
 

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