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Papst Umweltencyclica

Papst Franziskus wird mit seiner Enzyklika seinem Namensgeber gerecht, vor 30 Jahren hätte sich die katholische Kirche mit diesem Papst an die Spitze einer sozialen und ökologisch fortschrittlichen Bewegung setzen können.
Eine ganze Generation Kirchenaustritte in Europa hätte so abgemildert werden können. Die katholische Kirche hatte zu Beginn etwas gegen die Klassenherrschaft der Sklaverei und war dann Stütze und Bestandteil einer feudalen Ordnung des Mittelalters, der Kapitalismus ist nunmehr die dritte Wirtschaftsordnung,  den Sozialismus sowjetischer Prägung hinzugenommen die vierte Wirtschaftsordnung, welche diese Institution erlebt bzw. überlebt. Kann sein, dass sich die Kirche auf ein Ende des Kapitalismus einstellt. So ganz raus ist noch nicht wie tief und radikal die Kritik wirklich an die Wurzeln des Systems geht. Ist sie nur oberflächlich, verteilt sie nur Pflaster und teilt Wasser aus oder geht es an die Wurzel, ist es eine radikale Abkehr von den kapitalistischen Wachstumsdogmen? Die Kirche hatte gerade vor ca. 100 Jahren begonnen mit der Moderne und den ökonomischen Werten des Kapitalismus auseinanderzusetzen. Jedenfalls zu einer durch und durch innigen Liebe kam es nie, eher zu einem Bündnis, gegen die Arbeiterbewegung mit marxistischer Ausrichtung, mit Planwirtschaft und ohne Gott. Der Papst stellt den sozialen und ökologischen Zusammenhang heraus:  "Die Sorge um die Natur, die Gerechtigkeit gegenüber den Armen, das Engagement für die Gesellschaft und der innere Friede [sind] untrennbar miteinander verbunden".
Mach Dir selbst ein Bild, ganz klar ist Kapitalismuskritik klassisch bei den Kommunisten aufgehoben, seit 170 Jahren, seit über 2.000 Jahren in der Tradition des Spartakus.. länger als es das Christentum gab, welches (Bergpredigt...) ebenfalls von den Sklavenaufständen und dem Denken der Sklaven inspiriert war. Das Kreuz war das Zeichen der Spartakusanhänger noch vor den Christen, denn 6.000 Spartakusgenossen wurden zwischen Rom und Capua entlang der Via Appia gekreuzigt. Es war unter den Sklaven im Römischen Reich verbreitet und populär. Die frühen Christen hatten den Fisch als geheimes Zeichen. Die Klassenkämpfer gab es in der gesamten überlieferten Menschheitsgeschichte, die katholische Kirche ist die größte menschliche Organisation, beide Parteien haben Berührungspunkte, allerdings stand die offizielle Amtskirche meist auf der anderen Seite des Klassenkampfes. Gerade bei den Katholiken gab es immer eine ziemliche Nähe zu sozialistischen globalen Ideen, im Gegensatz zu den Protestanten. Gier, Neid, Eifersucht, Hochmut (ausser beim Klerus ;-))) und derartige primitive und negative so genannte gelb/grüne Neigungen und Regungen gelten bei Katholiken, wie bei Kommunisten als verpönt, es gibt Religionen und Weltanschauungen (Neoliberalismus...) da ist dies eher das primitive Credo, welches zu kultivieren und den Kindern und nachkommenden Generationen es einzuimpfen gilt. Daher wird dann immer behauptet der Mensch ist schlecht, damit er gleich in das System passt, dass nicht einmal 2.000 Menschen (Familien) mehr als die Hälfte der Güter, Werte der gesamten Erde zuschachert, mehr als die anderen über 7 Milliarden besitzen. Wenn ein Leser meint er sei wohlhabend, gehört er nicht zu diesen 2.000 Menschen samt Anhang, so ist er nur graduell besser gestellt und gehört eher zum Drittel der Welt dass einigermassen angenehm und abgesichert leben kann.
Willkommen unter den aufgeklärten Menschen die erkannt haben, dass die kapitalistischen Versprechen, das kapitalistische System nicht global auf über 7 Milliarden Menschen übertragbar ist. Sondern im Gegenteil, im Kapitalismus basiert das Wohl des Einen auf dem Elend des Anderen. Am Wohlstand partizipieren tatsächlich nicht alle, in dem Umfang gäbe es der Planet auch nicht her, da müsste man sich ein anderes System, vielleicht eines mit geplanter Wirtschaftsweise überlegen....  es gab immer Menschen die der Zeit voraus waren, jedoch ein Papst kann tatsächlich das Denken vieler Menschen beeinflussen, was nun zu beobachten wäre. Natürlich hat die Schrift einen ausgrägten theologischen Bezug, für Ungläubige eine leichte Übung dies auszublenden, dass ist man genauso routiniert gewohnt wie das Ausblenden von Werbeversprechen.
Daher ein interessantes Dokument, immerhin vom Chef der größten Organisation der Welt:
 
Hier ist die komplette Encyclica auf deutsch.
Die Umweltenzyclika im Wortlaut hier
 
Jochen Geis

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